Veranstaltung: | Digitale Programm-LDK MV Juni 2021 |
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Tagesordnungspunkt: | WP10. Wir sorgen für unsere Gesundheit! |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | LDK |
Beschlossen am: | 06.06.2021 |
Eingereicht: | 09.06.2021, 21:39 |
Antragshistorie: | Version 1 |
WP10.4. Seelische Gesundheit erhalten.
Text
Seelische Erkrankungen sind auch in Mecklenburg-Vorpommern weit verbreitet. Die
Krankenkasse vermelden steigende Zahlen bei den Ausfalltagen im Job aufgrund
psychischer Erkrankungen. Oft sind schon Kinder und Jugendliche betroffen.
Gesellschaftliche Stigmata halten viele Betroffene jedoch allzu oft davon ab,
professionelle Hilfe aufzusuchen. Dabei sind Menschen mit Erkrankungen der
Psyche genauso hilfebedürftig, wie andere Kranke auch.
Eine besondere Herausforderung im Bereich der psychischen Erkrankungen stellen
Suchterkrankungen dar.Die Vielfalt der Suchtformen reicht von Medien- und
Computerspielsucht bis zur Substanzabhängigkeit.
Mehr als 20% aller Erwachsenen unseres Bundeslandes konsumieren Alkohol in
riskanten Mengen und immer noch rauchen zu viele der Erwachsenen täglich
Zigaretten. Die gesundheitlichen Folgen durch Alkohol- und Tabakkonsum sind
schwer. Beispielsweise sind etwa dreizehn Prozent aller Todesfälle in
Deutschland auf den Konsum von Tabak zurückzuführen. Im Gegensatz zu anderen
Suchterkrankungen wird der Entzug bei Tabak nicht von den Krankenkassen
finanziert.
Für eine moderne Politik für den Erhalt der seelischen Gesundheit setzen wir
auf:
- Unterstützung vielfältiger Formen von Aufklärungs-, Anti-Stigma-Arbeit
sowie Prävention.
- Aufnahme von Erfahrungsexpert:innen als neuen Tätigkeitsbereich in die
Einrichtungspersonalverordnung in der Eingliederungseinhilfe.
- Abbau von Wartezeiten für die Therapie von seelischen Erkrankungen durch
Ausbau von ambulanten psychiatrischen und psychotherapeutischen
Behandlungsangeboten auch in ländlichen Regionen.
- Modellprojekte zur sektorenübergreifenden Vernetzung von Hilfen und
Behandlungen für psychisch kranke Menschen.
- Entkriminalisierung statt auf Fortsetzung der gescheiterten Drogen- und
Suchtpolitik, weil dadurch der Dreiklang aus Prävention, Hilfe und
Schadensminderung erst vollumfänglich greifen kann.
- Erhalt und Weiterentwicklung der Suchtberatungsstellen, sowie Erweiterung
der Angebote zur Rauchentwöhnung.